„Singen – das gefährlichste Hobby der Welt?“ Derzeit kursiert in Chorkreisen ein Lied, in dem genau das behauptet wird, natürlich mit einem tüchtigen Schuss Selbstironie. Leider aber nicht völlig grundlos: Gerade beim kraftvollen Schmettern der Lieder werden besonders große Aerosol-Wolken frei, und die könnten bekanntlich wahre Virenschleudern sein. Daher hat die Landesregierung extra große Abstände, extra kleine Gesangsgruppen und weitere Sicherheitsvorschriften für das gemeinsame Singen erlassen.
Die PaderVoices, der gemischte Chor aus der Paderborner Stadtheide, stellen sich der Gefahr und gehen mit der Zeit! Seit dem 10. März schon ohne Probe, verabredeten sie sich bald jeden Dienstag zu einem kleinen Video-Meeting, um wenigstens miteinander im Gespräch zu bleiben. Um nun aber nicht aus der Sangesübung zu kommen, hilft eine topmoderne Chorsoftware nicht nur beim Verwalten der Adressen, Termine und Mitgliedsbeiträge, sondern ermöglicht es auch jeder und jedem, nach seiner Stimmlage vom Chorleiter eingespielte Lieder privat zuhause zu proben.
Solcherart gut vorbereitet traf man sich seit dem 1. Juni immer wieder in kleinen Gruppen und an großen Örtlichkeiten, die ausreichende Distanz beim Singen garantierten. „Das gefährlichste Hobby der Welt geht mit Abstand am besten“, war die einhellige Meinung. Am letzten Dienstag wurde es im geräumigen Garten einer Chorkollegin dennoch eine Probe mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad: Es regnete beharrlich. Trotzdem wurde das aktuelle Swing- und Jazz-Programm, unter freiem Himmel, unter Vordach und Schirmen und unter der Ägide des Chorleiters Johannes Schäfermeyer konsequent durchgeprobt. Nun fehlt nur noch eines: Endlich wieder eine Chance zum Auftritt, aber der wird wohl Corona-bedingt noch eine Weile auf sich warten lassen. Die PaderVoices jedenfalls sind vorbereitet.
Der mutige Chor sucht weiterhin vor allem männliche Verstärkung. Wer sich informieren möchte, dem sei die Website empfohlen: www.padervoices.de
Stefan Stein
Pressekontakt der PaderVoices
Richard Schleyer ist aus persönlichen Gründen vom Vorsitz des Kreischorverbandes zurückgetreten. Wir danken Richard Schleyer für die wertvolle Arbeit. Er fehlt. Den Vorstandsvorsitz hat kommissarisch der stellvertretende Vorsitzende Stefan Amsbeck übernommen.
Der Vorstand
Der Chorverbandstag 2020 des Kreis-Chorverbands Paderborn sollte am 14. März in Fürstenberg stattfinden. Er wurde aufgrund der Ansteckungsgefahr durch den Corona-Virus vom Kreisvorstand abgesagt. Sobald ein neuer Termin möglich wird, erfolgt eine erneue Einladung.
Der Chorverband NRW e.V. hat auf dessen Internetseite die aktuelle "Verordnung zum Schutz vor Neuinfizierungen mit dem Coronavirus SARSCoV-2 (Coronaschutzverordnung - CoronaSchVO)" verlinkt und kommentiert. Die überabeiterte Verordnung ist am 16. September 2020 in Kraft getreten.
Startseite Chroverband NRW e.V. (https://cvnrw.de/?id=start)
Herzliche Sängergrüße
Stefan Amsbeck
Das neue Jahr bringt neue Herausforderungen. Für einige unserer Chöre brechen schwere Zeiten an, müssen schwierige Entscheidungen getroffen werden. Vor allem unsere Männerchöre, aber auch gemischte Chöre erleben, dass sie mit zunehmendem Alter ihrer Mitglieder an die Grenzen der sing- und Auftrittsmöglichkeiten geraten. Der Männergesangverein Harmonie Westheim hat sich nach 127jährigem Bestehen aufgelöst. Der gemischte Chor St. Cäcilia Niederntudorf hat sich vor seiner Jahreshauptversammlung mit einem dringenden Appell an die Öffentlichkeit gewandt. Wenn sie keine neuen Männerstimmen, Bässe und Tenöre, finden, sei das Weiterbestehen des Chores gefährdet. Ihr Appell wird ungehört verhallen.
Einen alten Chor aufzulösen, sollte aber immer erst die allerletzte Möglichkeit sein, vorher gibt es viele Alternativen.
Der nach wie vor starke Männerchor Delbrück beispielsweise hat sich entschieden, gerade weil seine Sänger immer älter erden, künftig auf große Konzerte zu verzichten. Aber gesungen wird weiter, es sind Ständchen und öffentliche Auftritte in kleinerem Rahmen geplant.
Der Männerchor Lippspringe ist groß geblieben, weil er stark auf inneren Zusammenhalt setzte und den Chor in kleinere Kameradschaften, sogenannte „Tischgemeinschaften“ gliederte. So finden junge und alte Sänger besser zusammen.
Der Paderborner Männerchor „Erika“ ist eine Chorgemeinschaft mit dem von ihm mit initiierten „Jungen“ Chor „Padervoices“ eingegangen. Diese singen gern Gospels und rhythmische Lieder, „Erika“ pflegt das Volksliederrepertoire. Und der junge Chor unterstützt den alten ei seinen Auftritten.
Der 152 Jahre alte Männergesangverein „Liedertafel“ Fürstenberg hat überlebt, indem er zunächst mit dem benachbarten Männerchor in Wünnenberg eine Chorgemeinschaft einging. Beide Vereine blieben eigenständig, traten aber zusammen auf. 2005 gründete ihr damaliger Chorleiter Hans Joachim Senft, unser Kreis-Chorleiter, einen „Jungen Chor, die Sintfelt-Corporation mit heute über 40 Mitgliedern. Aus dem „Jungen“ Chor ging dann 2012 noch ein „junger junger Chor hervor, die „Sintfelt Quer-Beat“. Die Hoffnung allerdings, dass die jungen Sänger auch die „alten“ Männerchöre verstärken würden, erfüllte sich leider nicht. Beim nächsten Chorverbandstag in Fürstenberg wird die Chorgemeinschaft Bad Wünnenberg – Fürstenberg e. V. von ihren Projekten berichten.
Der Männerchor Salzkotten wiederum hat sich mit dem Salzkottener Frauenchor „taktvoll“ zusammengetan. Beide Chöre gestalten Konzerte gemeinsam. Wobei die Frauen gerne moderne Musical-Melodien singen. Der alternde Männerchor Altersdurchschnitt 79 Jahre), der sein 100jähriges Bestehen 2023 noch erleben möchte, hält sich eher an die traditionelle Männerchorliteratur. Zu viel Neues überfordert altersgraue Köpfe, so die Erfahrung der Salzkottener Sänger.
Einen ganz anderen Weg wiederum geht Bernhard Große-Coosmann, unserer früherer Kreis-Chorleiter, mit seinen Chören. Er transponiert die klassischen Volksliedsätze tiefer und sucht bewusst solche Melodien aus, die auch von älteren Stimmen gut bewältigt werden können. Auch er setzt weniger auf große Konzerte, plant aber mit seinen Chören viele kürzere Auftritte, etwa in Seniorenheimen oder Kirchen.Es gibt viele Wege, auch als alternder Chor weiter zu singen. Deshalb unsere Bitte an unsere Chöre: Nicht ans Aufhören denken. Singen ist viel zu schön, um es dranzugeben. Das geht auch, ohne dass alle Vorstandsposten besetzt sind. Lasst euch etwas einfallen, wie ihr weiterhin singen könnt. Bleibt zusammen und singt, notfalls auch ohne Verein. Das wünschen wir euch vom Vorstand des Kreis-Chorverbands.
Richard Schleyer, Vorsitzender