Piratenfrauen und Shanty Männer musikalisch beim „Wellerman“
Viele Monate konnte der Magellan Shanty Chor Paderborn keine Proben abhalten und keine Konzerte aufführen. So wurde die Idee geboren, ein Video zu erstellen, in dem Live gesungen und musiziert wird.
Chorleiter Heiko Isermann hatte als Stück den Shanty „Wellerman“ gewählt. Texte und Noten wurden den Chormitgliedern zur Verfügung gestellt. Und so setzen sich die Mitwirkenden zu Hause hin, sangen den auf die jeweilige Stimmlage passenden Text und filmten sich dabei. Gleiches machten natürlich die Musiker des Shanty Chores. Das schöne Zwischenspiel vollendete Heriburg Brauner, bekannt auch aus den Weihnachtskonzerten des Chores, mit ihrer Querflöte. Das Original hat 6 Strophen und so stellten sich auch 6 Vorsänger zur Verfügung, welche im Wechselgesang mit dem Chor einbezogen wurden. Ein echter Shanty eben.
Der „Wellerman“ Shanty handelt von einem Walfangboot, welches sich vom Mutterschiff entfernt hatte und endlich bei der Jagd auf einen großen Meeressäuger Erfolg hatte. Nur war der Wal so stark, dass er das kleine, mit nur einer Handvoll Männer besetzte Boot, tagelang hinter sich her zog, so dass das Mutterschiff schon längst außer Sicht war.
Das Mutterschiff gehörte dem Fischverwerter mit Namen Wellerman und so wünschten sich die schon entkräfteten Walfänger auf weiter See nichts sehnlicher, als das endlich das Mutterschiff, eben der Wellerman, am Horizont auftauchte, um Proviant, Tee und besonders auch Rum zu bringen.Soweit die Story zum Lied.
Die Kameraden des Magellan Shanty Chor hatten beim Aufnehmen des Liedes die Idee, das Video optisch und akustisch aufzuwerten. Und somit brachte Chorleiter Heiko Isermann den ebenfalls von ihm geleiteten Sing`n Swing Frauenchor Paderborn in das Projekt. Beide Chöre kennen sich aus gemeinsamen Konzerten und seemännisch aussehen und anpacken, können auch die Sängerinnen von Sing`n Swing.
Somit ist ein unvergleichlicher Shanty entstanden, mehrstimmig gesungen und instrumental rund abgestimmt. Optisch etwas Besonderes, da einige Protagonisten sich phantasievoll entsprechend der Story darstellten und somit für ein gewisses Schmunzeln des Betrachters sorgen.
Zu sehen ist der „Wellerman“ auf you tube, https://youtu.be/nQ3wnNYEHoQ
Viel Vergnügen und hoffentlich bald wieder live auf einer Konzertbühne.
Heiko Isermann und K.-Heinz Wiechers
„Singen – das gefährlichste Hobby der Welt?“ Derzeit kursiert in Chorkreisen ein Lied, in dem genau das behauptet wird, natürlich mit einem tüchtigen Schuss Selbstironie. Leider aber nicht völlig grundlos: Gerade beim kraftvollen Schmettern der Lieder werden besonders große Aerosol-Wolken frei, und die könnten bekanntlich wahre Virenschleudern sein. Daher hat die Landesregierung extra große Abstände, extra kleine Gesangsgruppen und weitere Sicherheitsvorschriften für das gemeinsame Singen erlassen.
Die PaderVoices, der gemischte Chor aus der Paderborner Stadtheide, stellen sich der Gefahr und gehen mit der Zeit! Seit dem 10. März schon ohne Probe, verabredeten sie sich bald jeden Dienstag zu einem kleinen Video-Meeting, um wenigstens miteinander im Gespräch zu bleiben. Um nun aber nicht aus der Sangesübung zu kommen, hilft eine topmoderne Chorsoftware nicht nur beim Verwalten der Adressen, Termine und Mitgliedsbeiträge, sondern ermöglicht es auch jeder und jedem, nach seiner Stimmlage vom Chorleiter eingespielte Lieder privat zuhause zu proben.
Solcherart gut vorbereitet traf man sich seit dem 1. Juni immer wieder in kleinen Gruppen und an großen Örtlichkeiten, die ausreichende Distanz beim Singen garantierten. „Das gefährlichste Hobby der Welt geht mit Abstand am besten“, war die einhellige Meinung. Am letzten Dienstag wurde es im geräumigen Garten einer Chorkollegin dennoch eine Probe mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad: Es regnete beharrlich. Trotzdem wurde das aktuelle Swing- und Jazz-Programm, unter freiem Himmel, unter Vordach und Schirmen und unter der Ägide des Chorleiters Johannes Schäfermeyer konsequent durchgeprobt. Nun fehlt nur noch eines: Endlich wieder eine Chance zum Auftritt, aber der wird wohl Corona-bedingt noch eine Weile auf sich warten lassen. Die PaderVoices jedenfalls sind vorbereitet.
Der mutige Chor sucht weiterhin vor allem männliche Verstärkung. Wer sich informieren möchte, dem sei die Website empfohlen: www.padervoices.de
Stefan Stein
Pressekontakt der PaderVoices
Die Probenarbeit nach den Sommerferien gefühlt gerade aufgenommen befassen sich die Sänger des Polizeichores Paderborn e.V., der MGV Herbram 1924 e.V und die der Chorgemeinschaft aus MGV Tandaradei Nordborchen 1904 e.V. und MGV Cäcilia Schloß Neuhaus bereits mit den Vorbereitungen auf den „Höhepunkt“ des Chorjahres 2023, dem 36. Weihnachtskonzert in der PaderHalle Paderborn am 2. Adventswochenende.
Mit großer Freude und Energie wird die weihnachtliche Literatur nun einstudiert.
Die Besucher des Konzertes erwartet ein vielfältiges Programm, denn der Polizeichor hat sich wieder einmal liebgewohnte musikalische Gäste eingeladen. Mit dabei sind u.a. das Salonensemble Kassel, die Pianistin Julia Reingardt, die Ballettschule Kochanke aus Detmold und andere.
Durch das Programm wird Manfred Schlaffer führen.
Die musikalische Gesamtleitung hat Frank Bodemeyer.
Zu dem Konzert am 2. Adventssonntag, den 10.12.2023 um 15:30 Uhr hat der Kartenvorverkauf bereits begonnen.
Konzertkarten sind beim Paderborner Ticket-Center, Königsplatz 10, 33098 Paderborn und bei den Chormitgliedern erhältlich.
Besuchen sie unsere Homepage. Dort halten wir weitere Informationen für sie bereit. www.polizeichor-paderborn.de.
Das neue Jahr bringt neue Herausforderungen. Für einige unserer Chöre brechen schwere Zeiten an, müssen schwierige Entscheidungen getroffen werden. Vor allem unsere Männerchöre, aber auch gemischte Chöre erleben, dass sie mit zunehmendem Alter ihrer Mitglieder an die Grenzen der sing- und Auftrittsmöglichkeiten geraten. Der Männergesangverein Harmonie Westheim hat sich nach 127jährigem Bestehen aufgelöst. Der gemischte Chor St. Cäcilia Niederntudorf hat sich vor seiner Jahreshauptversammlung mit einem dringenden Appell an die Öffentlichkeit gewandt. Wenn sie keine neuen Männerstimmen, Bässe und Tenöre, finden, sei das Weiterbestehen des Chores gefährdet. Ihr Appell wird ungehört verhallen.
Einen alten Chor aufzulösen, sollte aber immer erst die allerletzte Möglichkeit sein, vorher gibt es viele Alternativen.
Der nach wie vor starke Männerchor Delbrück beispielsweise hat sich entschieden, gerade weil seine Sänger immer älter erden, künftig auf große Konzerte zu verzichten. Aber gesungen wird weiter, es sind Ständchen und öffentliche Auftritte in kleinerem Rahmen geplant.
Der Männerchor Lippspringe ist groß geblieben, weil er stark auf inneren Zusammenhalt setzte und den Chor in kleinere Kameradschaften, sogenannte „Tischgemeinschaften“ gliederte. So finden junge und alte Sänger besser zusammen.
Der Paderborner Männerchor „Erika“ ist eine Chorgemeinschaft mit dem von ihm mit initiierten „Jungen“ Chor „Padervoices“ eingegangen. Diese singen gern Gospels und rhythmische Lieder, „Erika“ pflegt das Volksliederrepertoire. Und der junge Chor unterstützt den alten ei seinen Auftritten.
Der 152 Jahre alte Männergesangverein „Liedertafel“ Fürstenberg hat überlebt, indem er zunächst mit dem benachbarten Männerchor in Wünnenberg eine Chorgemeinschaft einging. Beide Vereine blieben eigenständig, traten aber zusammen auf. 2005 gründete ihr damaliger Chorleiter Hans Joachim Senft, unser Kreis-Chorleiter, einen „Jungen Chor, die Sintfelt-Corporation mit heute über 40 Mitgliedern. Aus dem „Jungen“ Chor ging dann 2012 noch ein „junger junger Chor hervor, die „Sintfelt Quer-Beat“. Die Hoffnung allerdings, dass die jungen Sänger auch die „alten“ Männerchöre verstärken würden, erfüllte sich leider nicht. Beim nächsten Chorverbandstag in Fürstenberg wird die Chorgemeinschaft Bad Wünnenberg – Fürstenberg e. V. von ihren Projekten berichten.
Der Männerchor Salzkotten wiederum hat sich mit dem Salzkottener Frauenchor „taktvoll“ zusammengetan. Beide Chöre gestalten Konzerte gemeinsam. Wobei die Frauen gerne moderne Musical-Melodien singen. Der alternde Männerchor Altersdurchschnitt 79 Jahre), der sein 100jähriges Bestehen 2023 noch erleben möchte, hält sich eher an die traditionelle Männerchorliteratur. Zu viel Neues überfordert altersgraue Köpfe, so die Erfahrung der Salzkottener Sänger.
Einen ganz anderen Weg wiederum geht Bernhard Große-Coosmann, unserer früherer Kreis-Chorleiter, mit seinen Chören. Er transponiert die klassischen Volksliedsätze tiefer und sucht bewusst solche Melodien aus, die auch von älteren Stimmen gut bewältigt werden können. Auch er setzt weniger auf große Konzerte, plant aber mit seinen Chören viele kürzere Auftritte, etwa in Seniorenheimen oder Kirchen.Es gibt viele Wege, auch als alternder Chor weiter zu singen. Deshalb unsere Bitte an unsere Chöre: Nicht ans Aufhören denken. Singen ist viel zu schön, um es dranzugeben. Das geht auch, ohne dass alle Vorstandsposten besetzt sind. Lasst euch etwas einfallen, wie ihr weiterhin singen könnt. Bleibt zusammen und singt, notfalls auch ohne Verein. Das wünschen wir euch vom Vorstand des Kreis-Chorverbands.
Richard Schleyer, Vorsitzender